Die neu gegründete Gruppe „Ideenwerkstatt Gittelde/Teichhütte“ lädt am 15. März zu einem Abend ein, bei dem Ideen für die lebendige Gestaltung der Orte und der Gemeinschaft gesammelt werden
In Deutschland wächst vieler Studien zufolge bei den Menschen die Lust, aufs Land zu ziehen. Aber was macht eine ländliche Region, einen kleinen Ort überhaupt attraktiv und lebenswert, und das auch für die Zukunft? Mit dieser Frage beschäftigt sich jetzt die in Gittelde neu gegründete Gruppe „Ideenwerkstatt Gittelde/Teichhütte“, die zusammen mit weiteren interessierten Einwohnern Ideen sammeln und umsetzen möchte. Initiator ist der Ortsbürgermeister, Olaf de Vries.
Bei einem gemeinsamen Besuch des Rates der Gemeinde Bad Grund bei der Dorfgemeinschaft Flegessen, Hasperde und Klein Süntel (bei Hameln) im vergangenen Jahr, sei ihm die Idee dazu gekommen. „Die Menschen dort haben in den vergangenen Jahren so viel in Eigeninitiative gezeigt und viele Projekte auf die Beine gestellt, das fand ich sehr beeindruckend und ich habe mich gefragt, ob das nicht auch bei uns funktionieren kann“, so de Vries, der davon überzeugt ist, dass es in den beiden Orten Gittelde und Teichhütte viel Potential gebe.
In der Dorfgemeinschaft Flegessen, Hasperde und Klein Süntel können die Kinder den Kindergarten und Dorfgrundschule besuchen. Im selbstfinanzierten, selbstgebauten und selbstbetriebenen Regio-Bio-Markt versorgen sich die Einwohner mit hochwertigen Lebensmitteln zu kleinen Preisen. In der eigens erstellten monatlichen Zeitung informieren und vernetzen sie sich untereinander. Im Dorf-Kino gönnen sie sich Komödien, Dokumentationen, Dramen oder Eigenproduktionen. Alt und Jung lehren und lernen gemeinsam in der Dorfhochschule, musizieren im Musikzug und Musikverein, treiben Sport im Verein, schießen im Schützenverein, oder singen gemeinsam in einem der drei Chöre.
Bei den Dorffesten kann man sich also gut vorstellen, wie man dort die Gesellschaft und Atmosphäre genießen kann – und das natürlich zu vor Ort gebrautem Bier.
Man müsse hier in Gittelde und Teichhütte weiterdenken und auch hinterfragen, was man sich vielleicht für seinen Heimatort in zehn Jahren wünsche oder vorstelle, so de Vries. Und hier sei Eigeninitiative gefragt, da nicht alles die Politik regeln könne.
De Vries betont, dass es sich bei der Gruppe nicht um eine Partei-Initiative handele. Es gebe mit Sicherheit Menschen, die sich gerne engagieren möchten, aber sich nicht unbedingt auf eine Partei oder einen Verein festlegen wollen.
Die Auftaktveranstaltung soll am Mittwoch, 15. März, um 18 Uhr in gemütlicher Runde im Schützenhaus in Gittelde stattfinden. An dem Abend sollen erste Ideen gesammelt werden. Die Teilnehmer können die Ideen dann nach Beliebtheit markieren, wonach dann eine Prioritätenliste erstellt werden soll. Anschließend können die Teilnehmer ihr ganz persönliches Interesse für ein bestimmtes Projekt bekunden. Die sich so herauskristallisierten Projektgruppen haben dann die Möglichkeit, sich an separate Tische zurückzuziehen und erste Ansätze zu besprechen. Geplant ist, dass sich die Projektgruppen eigenständig treffen und einen Sprecher benennen. Die Zusammenkünfte aller sollen regelmäßig, aber in größeren Abständen, stattfinden. „Schlechte Ideen gibt es nicht“, so de Vries „und es darf auch ruhig mal etwas größer und visionär gedacht werden“.